Studienplan Master

Als interdisziplinäres Fach stellt die Lebensmittelchemie eine Kombination verschiedener Bereiche der Chemie mit Schwerpunkten in analytischer Chemie und Strukturaufklärung dar. Die Biologie, mit Schwerpunkt Mikrobiologie und Molekularbiologie, die Biotechnologie sowie die Toxikologie und Risikobewertung sowie die Ernährungswissenschaften sind neben den chemischen Fächern unmittelbare, angrenzende Teilgebiete der Lebensmittelchemie. Die durch technologische Prozesse induzierten chemischen Reaktionen und dabei gebildeten Reaktionsprodukte müssen analysiert und unter rechtlichen Gesichtspunkten bewertet werden können.

Es entwickeln sich zudem ständig neue lebensmittelrelevante Bereiche wie die Nanowissenschaften, die Polymerchemie und die Physiologie/Sicherheitsbewertung von Nanopartikeln. Lebensmittelchemiker/innen arbeiten vorwiegend mit chemisch-analytischen Methoden, bedienen sich aber auch biochemischer, mikrobiologischer und molekularbiologischer Verfahren.

Der Studiengang baut auf die grundlegenden naturwissenschaftlichen und lebensmittelchemischen Kenntnisse auf, die im Bachelor-Studium vermittelt wurden. Im Verlauf der zwei Studienjahre werden Pflichtmodule im Umfang von mindestens 63 credits, Wahlpflichtmodule im Umfang von mindestens 12 credits, Wahlmodule im Umfang von mindestens 15 credits sowie die Masterarbeit (30 credits) absolviert.

Die Pflichtmodule dienen vor allem der Vertiefung der Kenntnisse und Fertigkeiten aus dem Bachelor-Studiengang. Schwerpunkte sind Lebensmittelchemie und -analytik, Lebensmitteltoxikologie, Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene, Lebensmittelrecht und Lebensmittelverfahrenstechnik. Das vermittelte theoretische Wissen wird in laborpraktischen Übungen angewendet. So wird die für eine spätere akademische oder berufliche Karriere essentielle Methodenkompetenz entwickelt, und gleichzeitig werden erste Einblicke in praxisorientierte Forschungsprojekte erhalten.
Die Wahlpflichtmodule im ersten und zweiten Fachsemester sollen genutzt werden, um Lücken in den Fächern Lebensmittelrecht und Instrumenteller Analytik zu schließen, die bei einer anderen Fokussierung während des Bachelor-Studiums entstanden sein können. Die Wahl der entsprechenden Module ist für einen erfolgreichen Masterabschluss erforderlich. Darüber hinaus werden weitere Wahlpflichtmodule an der Universität Hohenheim und an der Universität Stuttgart angeboten.
Im dritten Fachsemester werden individuelle Schwerpunkte gesetzt und fachspezifische Methodenkompetenzen erworben, wobei diese Kompetenzen auch an außeruniversitären Einrichtungen im In- und Ausland erworben werden können.
Die Masterarbeit erfolgt in enger Anlehnung an aktuelle Forschungsfragen der beteiligten Institute der Fakultät 3 und 4 (Universität Stuttgart) sowie der Fakultäten Naturwissenschaften und Agrarwissenschaften (Universität Hohenheim). Sie bietet Ihnen zum Abschluss des Studiengangs eine erste Möglichkeit zur eigenständigen Bearbeitung eines wissenschaftlichen Themas in einem forschungsorientierten Kontext.

Weitere Informationen zur Struktur und zu den Inhalten des Master-Studiums finden Sie hier sowie in unserem Studienplan.

Der Abschluss Master of Science (M.Sc.) in 4 Semestern wird als zweiter Prüfungsabschnitt der Staatsprüfung für die staatlich geprüften Lebensmittelchemiker/innen anerkannt und ermöglicht die Bewerbung zum berufspraktischen Jahr als Lebensmittelchemiker/in bei einem staatlichen Untersuchungsamt in Deutschland, das mit dem dritten Prüfungsabschnitt und dem Abschluss "Staatlich geprüfte/r Lebensmittelchemiker/in" abschließt.