Studienplan Bachelor

Lebensmittelchemie ist eine spezielle Disziplin der Chemie, die aus dem gesetzlichen Auftrag entstanden ist, einen sicheren Umgang mit Lebensmitteln, kosmetischen Mitteln und anderen Bedarfsgegenständen zu gewährleisten, entstanden ist. Neben der zentralen Aufgabe des Verbraucherschutzes im Rahmen der Lebensmitteluntersuchung und -überwachung befasst sich das Fach auch mit Problemstellungen zur Futtermittelsicherheit sowie zunehmend mit Fragen der „Ernährung und Gesundheit“, d.h. mit den funktionellen Eigenschaften von Lebensmitteln und Lebensmittelinhaltsstoffen.

 

Primäres Ziel der Lebensmittelchemie ist es, die Kenntnisse über die Zusammensetzung der Lebensmittel, über die darin ablaufenden Reaktionen und die Wechselwirkungen ihrer Inhaltsstoffe laufend zu erweitern. Lebensmittel sind zumeist Teile pflanzlicher und tierischer Organismen und daher in der Regel sehr kompliziert aufgebaute biologische Systeme. Die Gewinnung und Erzeugung der Lebensmittelrohstoffe und ihre Lagerung, Zubereitung und Verarbeitung im Haushalt, in Gewerbe und Industrie führen zu vielen strukturellen und physikalischen Veränderungen und zu mannigfaltigen chemischen und biochemischen Reaktionen der Inhaltsstoffe. Das Verständnis der dabei ablaufenden Vorgänge und die ernährungsphysiologischen Anforderungen bilden die Grundlagen für die ständige Verbesserung der Qualität und Sicherheit der Lebensmittel und der technologischen Verfahren. Zur Erreichung dieser Ziele liegt ein Schwerpunkt auf der Erarbeitung und Weiterentwicklung von chemischen, biochemischen, molekularbiologischen und mikrobiologischen Analysenmethoden, vorrangig mit dem Ziel der quantitativen Erfassung von Lebensmittelinhaltsstoffen.

 

Dieses interdisziplinäre Profil findet sich auch in der Konzeption des Bachelor-Studiengangs Lebensmittelchemie wieder, der gemeinsam von der Universität Stuttgart und der Universität Hohenheim durchgeführt wird: Ziel des Bachelor-Studiengangs ist eine moderne und breit angelegte Grundausbildung in Lebensmittelchemie, die neben den chemischen Kernfächern ausdrücklich die Schnittstellen der Chemie zu den Lebensmittelwissenschaften einschließt. Damit wird eine solide und zeitgemäße Ausbildung gewährleistet, die über die Kernkompetenz in Lebensmittelchemie hinaus auch zu erfolgreicher interdisziplinärer Arbeit in den Life Sciences, z. B. mit Lebensmitteltechnologen oder Ernährungswissenschaftlern qualifiziert.

 

Dementsprechend beinhaltet das Curriculum des Bachelor-Studiengangs ‚Lebensmittelchemie’ neben der mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundausbildung und einer angemessenen Vermittlung der Kernfächer Anorganische, Organische und Physikalische Chemie auch eine obligatorische Grundausbildung in Chemie und Analytik der Lebensmittel und Bedarfsgegenstände, Biologie und speziell Mikrobiologie, Instrumenteller Analytik sowie Lebensmittel- und Futtermittelrecht.

 

Das Bachelor-Studium der Lebensmittelchemie an den Universitäten Stuttgart und Hohenheim zeichnet sich durch fachliche Breite aus, die insbesondere die Stärken der Chemie an der Universität Stuttgart und das ausgewiesene Food Chain Profil der Universität Hohenheim zusammenführt. Dieses Profil liefert eine solide Basis an Kompetenzen, die jenseits aktueller Trends auch zukünftigen Herausforderungen gerecht wird.

 

Die Struktur und die Inhalte des Bachelor-Studiums ergeben sich aus dem Studienplan sowie dem Modulhandbuch.